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Die Stadt des gefangenen Globus (Archigram)

Im Bereich der Städteplanung setzt sich Rem Koolhaas zum einem mit den neuralgischen Stellen städtischer Randzonen, zum anderen mit der Entwicklung neuer Verdichtungszonen auseinander.
Diese werden im Gegensatz zu den historisch gewachsenen Zentren als Orte gesehen, die von einem scheinbaren und zum Teil
tatsächlichen Fehlen städtebaulicher Regeln, von einem Aufeinanderprallen verschiedener, inkompatibler Systeme gekennzeichnet sind, während jene Regionen diffuser Baumassen mit einer komplexen Infrastruktur darstellen. Seine zentrale Strategie legt Koolhaas in seinem theoretischen Buch “Delirious New York: A Retroactive Manifesto for Manhattan” (DNY) dar, einer Untersuchung der städtebaulichen Entwicklung Manhattans, einer räumlich begrenzten und in der Folge rational geplanten Stadt. Ein orthogonales, 2028 identische Blöcke definierendes Raster schafft eine straffe zweidimensionale Ordnung. Die Erfindung des Aufzugs 1870, das von der Stahlskelettbauweise ergänzt wird, erschliesst eine grenzenlose Freiheit in der dritten Dimension. Der neutralen Gliederung des Rasters wird eine prägnante Individualität der einzelnen Blöcke in Form einer vertikalen Anarchie entgegengesetzt. “Eine Parzelle beherbergt eine unvorhersehbare und instabile Kombination gleichzeitiger und sich überlagernder Konstruktionen.“